Landkreis Emsland will Unterstützung für Krankenhausinfrastruktur erhöhen.
Angesichts der schwierigen Finanzlage der Krankenhäuser und um deren Zukunft im Emsland nachhaltig zu sichern, plant der Landkreis, seine freiwillige Unterstützung für die Krankenhausinfrastruktur deutlich zu erhöhen. Mit zusätzlichen Geldern sollen notwendige Bau- und Modernisierungsmaßnahmen finanziert werden, die durch staatliche Fördermittel nicht ausreichend abgedeckt werden. Dies hat Landrat Marc-André Burgdorf jüngst angekündigt.
Hartmut Moorkamp, Kreistagsmitglied und stellv. Landrat, begrüßt die Initiative ausdrücklich: „Die Krankenhäuser stehen vor immensen Herausforderungen, die durch die unzureichende Landesförderung weiter verschärft werden. Es ist unsere Pflicht, die medizinische Versorgung im Landkreis sicherzustellen. Die finanzielle Unterstützung des Landkreises ist dabei ein wichtiger Schritt, um den Fortbestand und die Modernisierung unserer Krankenhäuser zu gewährleisten.“
Krankenhäuser in Deutschland finanzieren sich im sogenannten dualen System: Die Länder übernehmen die Investitionskosten, während Betriebskosten durch Krankenkassen und Patienten gedeckt werden. Doch die Realität zeigt, dass die Investitionsförderung des Landes Niedersachsen viele Bereiche nicht abdeckt, die für zukunftsfähige Krankenhausstrukturen notwendig sind. Deshalb unterstützt der Landkreis Emsland die Krankenhäuser seit vielen Jahren mit erheblichen Eigenmitteln und hat seit seiner Gründung bereits rund 50 Millionen Euro in Modernisierungsprojekte investiert.
Aktuell stehen im Landkreis Modernisierungsprojekte im Umfang von rund 120 Millionen Euro an, darunter Pflege- und Funktionsbereiche am Bonifatiushospital in Lingen (Ems), die Intensivstation am Marienhospital in Papenburg und die Sanierung von Patientenzimmern im Hümmling Hospital in Sögel. Dabei sind rund 20 Millionen Euro dieser Kosten von der Landesförderung ausgeschlossen.
„Unser Landkreis hat erkannt, wie wichtig es ist, die regionale Krankenhausinfrastruktur zu stärken. Es geht hier nicht nur um Gebäude, sondern um die Zukunft unserer Gesundheitsversorgung und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger“, erklärt Moorkamp. „Deshalb müssen wir als Landkreis noch stärker Verantwortung übernehmen und dort einspringen, wo andere Ebenen versagen.“
Der Landkreis plant, seinen Anteil an den förderfähigen Kosten, die nicht durch Landesmittel gedeckt sind, auf 65 % zu erhöhen. Die Kommunen sollen 10 % der Kosten tragen, während die Krankenhäuser selbst 25 % beisteuern.
„Es geht hier um eine faire Lastenverteilung, um die Zukunftsfähigkeit der Krankenhäuser zu sichern. Wir sind als Kreistag gefordert, die notwendigen Entscheidungen zu treffen, damit unsere Krankenhäuser weiterhin eine hochwertige medizinische Versorgung bieten können“, betont Moorkamp. „Es ist unser gemeinsames Ziel, die Zukunft der Krankenhauslandschaft im Emsland zu sichern.“
